
Gestern Morgen, am Freitag ging es früh los. Um 6:30Uhr nahmen wir, Julian, Lina und ich, den Bus und fuhren nach Estelí zur einer Reunión (=Versammlung) mit allen Freiwilligen und Terry. Diese begann um 8:00Uhr. Wir haben besprochen, dass wir nun alle vier Wochen über die Entwicklung unserer Persönlichkeit durch die Erfahrungen hier reflektieren werden. Das find ich eine geniale Idee. Außerdem haben wir darüber geredet wie wir in unsere Projekte integriert sind und uns gegenseitig Ratschläge bei möglichen Problemen gegeben. Ich konnte coolerweise nur positives erzählen und auch mit eigenen Erfahrungen beitragen. Die Integration in unterschiedliche soziale Gruppen war das nächste Thema einer Gruppenarbeit. Die Ergebnisse unseres Austauschs haben wir dann in einem Theater allen vorgestellt! Didaktisch sehr wertvolle Arbeit! Letztlich haben wir uns in Gruppen den Entwicklungsmilleniumszielen zugeordnet, um in diesen die den derzeitigen Stand der Entwicklunng zu dokumentieren, damit andere auf Hintergrund dieser Informationen daran arbeiten können. Wir nehmen nach und nach eine wichtigere Rolle in der Arbeit des Programms ein. Gegen 18:00Uhr nach nahm das Programm sein Ende. Jedoch gab es dann noch etwas Formelles. Wir mussten einen Antrag auf ein Jahresvisum ausfüllen! Nachdem wir dann den Tagungsraum des Hotels aufgeräumt hatten, gingen wir drei Condega-Freiwilligen zu unserer Gastfamilie in Estelí, aßen dort etwas und haben uns noch mit den anderen Freiwilligen, die wir ja seltener sehen, getroffen.
Heute Morgen ging es früh los, denn um 6:00Uhr sollte der Bus zum Wasserfall abfahren, was sich aber als eine Fehlinformation rausstellen sollte. Am Busbahnhof angekommen, erfuhren Julian und ich dass der Bus um 6:30Uhr losfährt. So verbrachten wir noch etwas Zeit dort.
Der Wasserfall war atemberaubend geil. Doch bevor wir den zu Gesicht bekamen, mussten wir auf dem Land, wohin uns der Bus mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h beförderte, nach dem Weg fragen. Ein ca. 14-jähriger Junge war da sehr hilfsbereit, er wollte im Gegenzug dass wir ihm auch halfen. Er musste seine Lebensgeschichte auf Spanisch vorschreiben und ins Englische übersetzen. Ersteres war kein Problem, doch übersetzen sollten wir das. So nahmen wir uns zwei Absätze von elf vor. Dabei merkten wir einerseits dass er kein Wort Englisch konnte und andererseits dass er eine schwierige Jugend hat. Er wird in der Schule gemobbt und geschlagen, traut sich damit der Schulleiterin an, die aber keineswegs etwas daran ändern will, da der Mobbende ihr Neffe ist.
Darüber diskutierend machten wir uns auf den von ihm erklärten Weg und kamen nach kurzer Zeit und coolen Fotos am Wasserfall an, der sich bereits zehn Minuten vorher durch lautes Rauschen ankündigte und „Asalto de Estanzuela“ (saltar=springen; Estanzuela=der Ort)heißt! Angekommen haben wir erst mal unsere Speicherkarte der Kamera mit „hunderten“ von Fotos „gefüllt“. Dann ging es ab ins das eisig kalte Wasser! Es war richtig erfrischend, das zweite Bad am Morgen. So waren wir dann um kurz nach acht bereits mit unserer Wasserfallbesichtigung fertig, weil wir ja schon um sieben da waren und gingen, teilweise kletterten den Fluss entlang über die Felsen, um auf einem anderen Weg zurück ins Dorf zu kommen. Das hat genialst geklappt. Wir dachten auf einmal, wir müssten langsam an der Straße angekommen sein und entfernten uns vom Flusslauf. Daraufhin fanden wir sofort das Dorf und machten uns wieder auf den Rückweg nach Estelí, wo wir nach drei Stunden Suche und zwei Stunden Mittagspause bei einer Pizza, meine zweite innerhalb von neun Wochen die ich nun hier bin, endlich Schuhe für mich und Julian gefunden haben, weil die hier nur in sehr sehr wenigen Läden Schuhe größer als in Größe 43 verkaufen. Die Nicas haben anscheinend etwas kleinere Füße. Zufrieden machten mit unserem Einkauf und den tollen neuen Eindrücken machten wir uns auf den Rückweg nach Condega.
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