Sonntag fing das Spektakel an. Mein Gastvater, der bei der Feuerwehr ist, war den ganzen Abend mit seinen Kollegen dabei die Situation zu erfassen! Montag war es dann so weit! Die ersten Häuser, von insgesamt 62, wurden evakuiert und die Einwohner in den Schulen Condegas untergebracht, da es schon seit 36 Stunden regnete! Diese Bevölkerung räumte sofort ihre Häuser aus, packte alles auf Pick-Ups oder in Lastwagen und brachte ihr Hab und Gut aus Angst, dass sie ein weiteres Mal wie beim Hurrican Mitch treffen wird, bei Freunden in Sicherheit. Mitch verwüstete extrem. Brücken wurden zerstört, Häuser abgedeckt und der Großteil des Besitzes unbrauchbar gemacht.
Montag Vormittag war ich mit Julian unterwegs, um uns den Wasserstand im Fluss anzusehen. Es sah zunächst garnicht wirklich bedrohlich aus, was sich aber als Irrtumm herausstellen sollte! Nachmittags standen dann schon Feldwege die zum Fluss führen unter Wasser und abends ganze Straßen der zwei Stadtviertel Reihen, die direkt am Fluss liegen! Das Wasser stand bis zu 40 Centimeter hoch in den betroffenen Häusern. Von der Brücke aus, die die Panamericana über den Fluss leitet, konnte man nachher auch die enormen Wassermassen feststellen. In der Nacht kam das Wasser in den Straßen bis auf ein Viertel (was immer ca. 100 Meter lang ist) an unser Haus heran. Die Feuerwehrleute tagten bei uns im Wohnzimmer, wie weiter vorzugehen sei und warteten ab. Das gab mir die Sicherheit einfach diese Nacht durchzuschlafen. Unsere Nachbarn haben teilweise die ganze Nacht gewacht, was passieren wird. Am nächsten Morgen, am Dienstag, hatte sich die Situation schon wieder entschärft. Der Wasserstand im Fluss war gesunken und es kam wenig Wasser dazu, obwohl es hier und in Estelí, der Fluss passiert u.a. Estelí, weiterregnete.
Jetzt regnet es zwar noch viel und den ganzen Tag über immer wieder, das lässt den Fluss aber nicht mehr berohlich steigen. Dieser Niederschlag ist charakteristisch für das winterliche Klima (im Norden) Nicaraguas.
2 Kommentare:
Hi lenni, wie gut, dass die gefahr bebannt ist und ihr alle aufatmen und ruhig schlafen könnt...das sieht ja schon ganz schön bedrohlich und die gesichter der menschen besorgt aus...
ich wünsche euch, dass der winter sich schnell zurück zieht und der sommer einzug hält...bitte gib doch china und hansi deine handy-nr und mir auch nochmal die von nica, hab wohl eine falsche gesendet...kennst mich ja...
freut euch über abziehende wassermassen und trocknende sonnenstrahlen...ganz lg mama
Hallo Lennart,
das ist ja klasse, daß die Gefahr vorerst gebannt ist und die Menschen aufatmen können. Die Schäden durch das Hochwasser sind aber wohl schlimm genug.
Wir sind nun in Spanien und haben für 5 € einen Internetzugang gekauft (3 Stunden), hot spot beim Campingplatz.
Wir hoffen, daß alles weiter zufriedenstellend verläuft und grüßen dich
Oma Regina und Opa Elmar
PS: Vielleicht versuchen wir morgen gegen 22.00 h hiesiger Zeit mit dir zu skypen.
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