Sonntag, 3. Oktober 2010

Neues aus dem fernen Westen

Also ich muss sagen, das Essen Nicaraguas und die Essgewohnheiten sind schon recht unterschiedlich zu Deutschland, was aber nicht heißt dass es mir nicht schmeckt . . .

Gefrühstückt wird eigentlich schon schwer im Bauch liegende "Gallopinto" (Reis mit roten Bohnen) mit Tortilla und übersüßtem Kaffee. Kaffee mit mäßiger Zuckermenge ist uns hier noch nicht unter die Augen kommen! Da in meiner Gastfamilie schon Freiwillige waren, wurde mir direkt anfangs angeboten Cornflakes oder Toastbrot, jedoch ungetoastet, zu frühstücken. Das kam mir sehr gelegen! Denn sonst hätte ich mich doch erst mal ein paar Wochen am klassischen Nicaessen versucht! Bei den restlichen Mahlzeiten tue ich das auch. Suppe ist hier von den Zutaten nahe zu das gleiche, nur dass das Gemüse und Fleisch nicht klein geschnitten wird. Die nicaraguanische Tortilla gefällt mir äußert gut, vor allem in ihren zahlreichen Variationen: Repocheta zum Beispiel, zusammengeklappte Tortilla mit Schafskäse gefüllt! Köstlich!

Um unter dieses einen Schlussstrich zu ziehen, bis jetzt mag ich fast jedes Gericht und man ist aber auch in Nicaragua Schweinskopfsülze, die ich aber nicht anrühren werde!


Bei der Post sind die Nicas vollkommen strikt. Der Postbeamte sieht vor dem Frankieren in das Paket rein und uns wurde eine Verpackung vorgeschrieben. Ein Karton ohne Packpapier wird nicht angenommen! Das Paket, was Julian und ich verschickt haben, hat 450 Cordoba gekostet. Die Post hatte aber als größte Briefmarke nur eine mit einem Wert von 2,5 Cordoba. So haben wir ca. 150 Briefmarken geklebt! Die Vermutung dass die Briefmarkenherstellung wahrscheinlich teurer als 450 Cordoba war, ließ mich kräftig schmunzeln!


Zum Geburtstag werden Kindern Puppen gefüllt mit Süßigkeiten geschenkt. Doch die bekommen sie nicht einfach in die Hand gedrückt, sondern werden aufgehängt, dem Kind einen Stock gegeben womit er daraufhin die Puppe mit verbundenen Augen so treffen muss bis die Süßigkeiten herausprasseln.

Dieses spaßig anzusehende Geschehen haben wir mit den Kindern der evakuierten und in Schulen untergebrachten Familien vollzogen. In die Schulen sind wir letzte Woche über gefahren und haben Gesellschaftspiele mit den Kindern gespielt. Dieser Programmpunkt heißt bei Cruz Roja/INPRHU Rekreation, was so viel wie erholende Freizeitgestaltung heißen soll!


2 Kommentare:

hansi hat gesagt…

Hallo, Lennart
wir sitzen hier im Hotel Peniscola Plaza und benutzen den Internetzugang. Wir haben deinen letzten Bericht mit den Puppen u.a. gelesen. Das ist ja sehr witzig. Du kommst dann wohl als richtiger Nicaraguaner nach Hause. Wir freuen uns, dass du dich so wohl fuehlst.
Viele Gruesse von Oma und Opa. Bei naechster Gelegenheit melden wir uns wieder.

Unknown hat gesagt…

lieber lenni, dieses puppenritual ist klasse, das wäre auch eine schöne idee für unsere kinder hier...ich freue mich natürlich auch besonders, dass du dich so wohl fühlst...sind die beiden jungs deine neuen freunde? Du wirkst rundum fröhlich, sehr schön...und dass dir das essen schmeckt, ist natürlich der hit...vielleicht kannst du es dann mal für uns hier zubereiten???grüsse ich dich jetzt aus dem osten? wenn du im westen bist liegt das nahe, oder? du weisst, ich habe eine schlaue schwester...bei mir ist da nicht soooo viel angekommen:)
ich wünsche dir alles liebe, deine mami